Wenn dein größter Wunsch ist an den Stränden von Bali entlangzulaufen: Hast du deine Reisetasche gepackt, für den Fall, dass jemand vorbeikommt und sagt: „Komm mit auf Bali, ich regele das Finanzielle, aber wir müssen in einer Stunde los!“ – Wer macht sich wirklich bereit, für den Fall, dass sein Wunsch ans Fenster klopft? Doch nur jemand, der an die Realisation seines Traumes glaubt, wenn auch das „Wie“ genauso fern wie Bali scheint.

Pfarrer Michael Grütering war es leid mit seinen, wenn auch großen Füßen, auflodernde soziale Brandherde auszutreten und dann nach irgendwelchen Gießkannen Ausschau zu halten.

Eine kontinuierliche Quelle des Guten aus der ewiglich Mittel für soziale Projekte in Wuppertal fließen, war seine Vision: eine Stiftung! Und für diesen Wunsch hatte er symbolisch die Reisetasche gepackt: In seiner Schublade lag eine gut vorbereitete Satzung für eine rechtlich selbstständige Stiftung, die sofort ins Leben gerufen werden könnte.

Wer klopft?

Die Wuppertalerin Karola Leiser-Frohn sandte ihren Finanzberater zu Pfarrer Michael Grütering. Dieser sollte ihm ihre großzügige Spendenbereitschaft ausrichten. Ob Pfarrer Grütering ein Projekt in der Gemeinde Christ König im Sinn habe, wo es besonders Not tut? Auf den ersten Blick mag diese formale Vorgehensweise für „Herzens-Dinge“ befremdlich erscheinen. Doch Grütering überraschte den Finanzberater mit seiner Gegenfrage, ob Karola Leiser-Frohn bereit wäre, die beabsichtigte Spendensumme in einer Stiftung anzulegen. Der juristische Bote erwies sich als perfekt für diese mögliche Situation der Stunde X: Denn er konnte sofort erkennen, dass rechtlich die „Reisetasche“ bereitstand – sofern Karola Leiser-Frohn zustimmte.

Grundstein und „Rolling Stone“ der Stiftung Seelsorge

Karola Leiser-Frohn stimmte zu. Das war 2007. Sie war der „Rolling Stone“ für die Stiftung Seelsorge; sie brachte den von Grütering vorbereiteten Grundstein ins Rollen. Zweck der Stiftung ist die Förderung der sozialen Arbeit der katholischen Kirchengemeinden in Wuppertal, insbesondere Projekte, die Jugend und Senioren zugutekommen. Obwohl die Stiftung Seelsorge kirchlichen Zwecken dient, setzte Pfarrer Grütering sie rechtlich als bürgerliche Stiftung auf. Dies verkörperte in Persona die Zusammensetzung des ersten Vorstandes, bestehend aus Pfarrer Dr. Michael Grütering, Theo Beer (Elberfeld), Vizepräsident der IHK Wuppertal, und Dr. Volker Tacke (Barmen), Geschäftsführer der Tacke-Gruppe. So war gleich zu Beginn klar: Es geht nicht um eine Pfarrei, sondern um Wuppertal.

Dr. Elmar Schulze, seinerzeit Stadtkämmerer engagierte sich als Berater. Das Kuratorium zu besetzen, gestaltete sich schwieriger. Denn Stiftungsarbeit im Raum der Kirche war noch wenig bekannt. Dennoch gelang es, Persönlichkeiten zu finden, die neben ihrem Beruf für die Stiftung Seelsorge Einsatz zeigten.

Pack an!

Jetzt galt es zu arbeiten: Einerseits musste das Stiftungskapital möglichst wachsen und andererseits galt es Projekte in den Gemeinden zu unterstützen. Zur Steigerung der Bekanntheit geht die Stiftung Seelsorge Jahr um Jahr in jede Pfarrkirche mit einer Messfeier für die Lebenden und Verstorbenen der Stiftung. Um mehr Geldmittel verteilen zu können, veranstaltet die Stiftung jährlich eine Kunstauktion, beteiligt sich an Flohmärkten und auf Verkaufsplattformen. Es ist mühsam, auf ehrliche Weise an anderer Leute Geld zu kommen, aber es macht auch Freude!

Zustiftungen

Seit Gründung gab es Zustiftungen. Zustiftungen sind willkommen, gerne auch als zweckgebundene Namen-Fonds! Gemeinsam können wir mehr bewegen!

Aktuelle Zielsetzung der Stiftung Seelsorge ist bis September 2025 die Millionengrenze zu knacken.

„Die Summe ist mehr als die Anzahl seiner Teile“, auch in puncto Stiftung gilt diese Erkenntnis von Aristoteles: Denn das Prinzip der Stiftung ist mehr als eine Summe Geld zu verwalten und zu verteilen, sondern auch Ideen und gegenseitige Hilfe zu leben, Zukunft gestalten. Auch Zustifter von Ideen und Zeit sind herzlich willkommen!

Werden Sie Teilhaber einer Million!